AKTUELL HERAUSGEPICKT
Kritische Landforschung - Ländliche Räume im Fokus
Bereits gut etabliert hat sich eine kritische Stadtforschung, die sich disziplinübergreifend den vielfältigen
Transformationen städtischer Räume und den Möglichkeiten emanzipatorischer Politik widmet. Ländliche
Räume geraten geraten dagegen zunehmend aus dem Fokus politischer wie auch wissenschaftlicher
Aufmerksamkeit. Daraus erwächst kritischer Wissenschaft die Aufgabe, Konzepte beizusteuern, mit denen
die Transformationen ländlicher Räume besser verstanden werden können. Hier setzt die vorliegende Studie
an. Sie stellt Ansätze aus der anglo-amerikanischen Forschung (insbesondere der «Rural Geography ») vor,
die sich zur Erklärung und Deutung von Transformationen ländlicher Räume in der Bundesrepublik eignen.
Maschke, L./ Miessner, M./ Naumann, M. (2020): Kritische Landforschung: Konzeptionelle Zugänge, empirische
Problemlagen und politische Perspektiven. Studie im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin.
Der Arbeitskreis Kritische Regionalwissenschaften, kurz AKR, ist ein Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen.
Anliegen des Arbeitskreises ist die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Region. In den sozialwissenschaftlichen Diskursen der vergangenen Jahren wird dieses Thema zwar nicht mehr ganz so hoch gehandelt wie vor einigen Jahren: Aber: Das Thema bleibt weiterhin spannend. Denn es gibt es einen großen Bereich zwischen Globalität, Internet und soziomateriellem Alltag, in dem Raumkonstrukte kurzer und mittlerer (Vorstellungs-, Interaktions-, Wahrnehmungs-, Politik-, Governance-, Marktbeziehungs-) Reichweiten nach wie vor erfunden und bewegt werden - mit überraschenden Problemen und Bindungskräften für die Akteure.
Alle älteren Ausgaben der AKR-Publikationsreihe "AKR Analysen" sind weiterhin verfügbar.
Im Archiv stehen sie zum Download bereit.
Weiterhin im Buchhandel erhältlich:
Krumbein/ von Frieling/ Kröcher/ Sträter (Hg):
Kritische Regionalwissenschaft: Gesellschaft, Politik, Raum
ältere Berichte:
Veranstaltungshinweis:
Was blüht dem Dorf? Impulse zur Demokratiestärkung auf dem Land
Vom 17 bis 18. September 09. 2018 veranstalten die Bundeszentrale für politische Bildung und der Bundesverband Mobile Beratung e. V. in Göttingen eine Tagung zum Thema "Demokratie in ländlichen Räumen".
Den Flyer mit dem Veranstaltungsprogramm können Sie hier lesen und downloaden.
Veranstaltungshinweis:
Regionalpolitik neu denken
Am 30. Oktober 2018 veranstaltet die Zeitschrift Wirtschaftsdienst in Kooperation mit dem IW Köln eine Konferenz zum Thema "Regionalpolitik neu denken". Nach eigenen Angaben sollen dabei "innovative Ansätze" diskutiert werden, wie Regionalpolitik neu gestaltet werden kann.
Einzelheiten zum Konferenzprogramm können Sie hier nachlesen.
Stadtentwicklung Göttingen: "Kommunales Handlungskonzept für bezahlbaren Wohnraum kann nur ein erster Schritt sein"
Am 08. März 2018 hatte der Bau- und Sozialausschuss der Stadt Göttingen das "Kommunale Handlungskonzept zur Schaffung und Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in Göttingen" beschlossen. Der Beschluss traf auf breite Zustimmung. Ist jetz alles auf gutem Weg?
"Betrachtet man den Beschluss und das Handlungskonzept etwas genauer, kann es in der Tat nur ein erster Schritt sein. Denn es krankt an sehr ähnlichen Punkten wie der Sozialwohnungsbau. Eine langfristige Lösung des Wohnungsmangels in den günstigen Preissegmenten ist es jedenfalls nicht", so die Einschätzung des Göttinger Geographen und Städteforschers Dr. Michael Mießner.
⇒ Seine ausführliche kritische Bewertung des Konzepts in Hinblick auf das Ziel, Schaffung bezahlbaren Wohnraums, können sie hier lesen.
Call for Papers
Anlässlich der wirtschaftsgeographischen Tagung, der 5th Global Conference on Economic Geography 2018 (GCEG 2018), die vom 24. bis zum 28. Juli 2018 in Köln stattfinden wird, haben Stefanie Hürtgen (Universität Salzburg) und Michael Mießner (Universität Göttingen) einen Call for Papers für die Session Financialization, uneven regional development and labour bekannt gegeben.
Um die Abgabe von Abstracts wird bis zum 15. März 2018 gebeten. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem ⇒ "Call for Papers".
Jahrestagung des AK Ländlicher Raum
Im Rahmen der Jahrestagung des AK Ländlicher Raum vom 22. bis 24. Februar 2018 in Kiel zum Thema "Konstruieren, Analysieren, Gestalten: Ländliche Räume zwischen Theorie, Empirie und Praxis" gibt es insgesamt 13 Beiträge aus dem Bereich der Kritischen Geographie/Regionalwissenschaft. Außerdem haben die Veranstalter eine Podiumsdiskussion zum Thema "Rechte Mobilisierungen im ländlichen Raum. Analysen und Gegenstrategien von Kommunalpolitik, Zivilgesellschaft und kritischer Wissenschaft" organisiert. Das gesamte Programm der Tagung kann unter folgendem Link eingesehen werden: http://www.uni-muenster.de/AKLaendlicherRaum/
Anlässlich der Tagung ist geplant, eine Session zum Thema "Kritische Geographien ländlicher Entwicklung" abzuhalten. Ziel ist es, die Potentiale und Grenzen der Kritischen Geographie für die Auseinandersetzung mit der Entwicklung ländlicher Räume auszuloten.
Die Organisatoren der Session, Dr. Michael Mießner und Dr. Matthias Naumann, bitten um die Einreichung von thematisch passenden Beiträgen. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem ⇒ "Call for Papers".
Entfremdung und das Recht auf die Stadt
In der Ausgabe 02/2017 des Soziologiemagazins beschäftigt sich Sebastian Illigens unter obigem Titel mit den Werken Henri Lefebvres zum Thema Stadt und Urbanisierung. Seine These dazu lautet, dass Lefebvres Befassung mit Raum und Urbanität im Lichte seiner lebenslangen an Marx angelehnten Auseinandersetzung mit dem von Phänomen der Entfremdung geprägten Alltagsleben zu verstehen ist.
⇒ Der Artikel lässt sich hier kostenfrei downloaden.
Neubauten: Am Bedarf vorbei
Die Mieterzeitung berichtet in ihrer Oktoberausgabe (5/2017) von einer Studie des arbeitsgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln (IW). Danach werde zu wenig und oft am Bedarf vorbei gebaut. Problem gebe es vor allem in den Großstädten.
⇒ Den kompletten Artikel als pdf lesen.
Ein Lesetipp:
Stefan Gärtner, Franz Flögel: Raum und Banken. Zur Funktionsweise regionaler Banken
Dieses neu beim Verlag Nomos erschienene Buch lässt sich in den Bereich der Finanzgeographie einordnen. Behandelt werden hier etliche Fragen, die sich um Sparkassen und ihre Finanzintermediation drehen. Speziell untersucht werden Mecklenburg-Schwerin und Gelsenkirchen.
Noch interessanter finde ich aber die übergreifende theoretische Einordnung, wo es geht um:
- raumwirtschaftliche Perspektiven im Feld von Zentralität und Dezentralität
- die Bezüge zwischen Raum und Wissen
- Transaktions- versus beziehungsorientierte Kreditvergabe.
Das Buch entstammt einem Forschungsprojekt, in dessen Beirat ich gesessen habe und von daher weiß, dass sehr fundiert gearbeitet wurde. Auch daher ist die Folgerung klar: Lesen!". ⇒ Titel und Inhaltsverzeichnis anschauen
[Wolfgang Krumbein]